1. Vereinsworkshop

Zu einem dreistündigen Treffen im Bürgerhaus kamen am vergangenen Samstag rund 20 Vertreter Malscher Vereine zusammen; eingeladen hatten die Freien Wähler.

Gemeinderat Jahn Beichel, erfahrener Vereinsvorstand des FV Malsch, erläuterte seine Motivation für seine Engagement zur Etablierung einer Vereinskonferenz: Nachwuchssorgen, schwindende Bereitschaft der Mitglieder zum „Mitmachen“, wachsender wirtschaftlicher Druck gefährden die Bedeutung der Vereine als bedeutsamen Faktor für den Zusammenhalt in der Gemeinde. Hier Wege zu finden, wie dieses wichtige Element des Zusammenleben in Malsch am Leben erhalten werden kann, ist sein erklärtes Ziel. Dabei solle man sich nicht auf Mutmaßungen über die Situation der Vereine verlassen, sondern anhand von Zahlen, Daten und Fakten zu wirkungsvollen Maßnahmen kommen.

Markus Bechler stellte im Anschluss in kompakter Form die „Richtlinien zur Förderung zu Vereinen und Institutionen“ der Gemeinde Malsch vor. Ergänzt wurden seine Ausführungen um die Zahlen, die die jährliche Ausgaben der Gemeinde am Beispiel des Jahres 2018 zeigten: rund 30.000 € wurden zur finanziellen Unterstützung der Vereine durch die Gemeinde aufgewendet.

Um dem Anspruch einer fundierten Diskussionsgrundlage gerecht zu werden, war in wochenlanger Vorarbeit zu dieser Veranstaltung ein Fragebogen entwickelt und an alle Vorsitzenden, die laut Liste auf der Homepage der Gemeinde einen Verein führen, mit der Bitte um Ausfüllung versandt. Die Präsentation der umfangreichen Auswertungen dieser Fragebögen übernahm Johannes Hoffmann. Sein Vortrag war in zwei Abschnitte gegliedert: im ersten Teil stellte er die Daten der ausgewerteten Zahlen zu Gründungsjahr, Zahl und Altersverteilung der Vereinsmitglieder, ihre Mitgliederbeiträge und die finanzielle Förderung durch die Gemeinde vor. Die Befragungsteilnehmer repräsentieren rund 5600 Vereinsmitglieder, von denen nahezu 1000 Kinder und Jugendliche sind. Der Nachwuchs zahlt bei den meisten Vereinen keine Beiträge; die überwiegende Zahl aktiver und passiver Mitglieder wendet jährlich bis zu 30€ für ihren Jahresbeitrag auf. Durch die von den Vereinen rückgemeldeten Zahlen zur finanziellen Unterstützung durch die Gemeinde konnten die Angaben der Gemeindeverwaltung als plausibel bestätigt werden.
Im zweiten Teil seines Vortrag widmete sich Herr Hoffmann dem Stimmungsbild zur Situation der Vereine: im Fragebogen waren die Vereinsvorsitzenden gebeten, Sätze wie „Wenn ein Vorstandsposten frei wird, haben wir Besetzungsprobleme“ auf einer Skala von „trifft überhaupt nicht zu“ bis „trifft vollkommen zu“ zu bewerten. Die 71 Sätze bezogen sich auf die Themenfelder Vereinsführung, Finanzen, Mitglieder, Öffentlichkeitsarbeit, Stellenwert Vereinsarbeit, Vereinsförderung und „in eigener Sache“. Wichtige Erkenntnisse konnten herausgearbeitet und erste Ansatzpunkte für Verbesserungen identifiziert werden.

 

Im Anschluss an die Präsentation der Befragungsergebnisse wurden auf Basis der vorgestellten Informationen Ideen der Teilnehmer gesammelt, priorisiert und ein erster grober Abarbeitungsplan skizziert, wie man die Vereinsarbeit wirkungsvoll unterstützen kann. Da die Richtlinie zur Vereinsförderung ein wichtiges Thema ist, wurden von den Teilnehmern auch Vorschläge für neue bzw. geänderte Inhalte zusammengetragen. Sie werden demnächst genutzt: „Der nächste Workshop wird vor der Sommerpause stattfinden, dann werden wir mit den bereits gesammelten Ideen die Ausarbeitung einer neuen Vereinsrichtlinie voranbringen“, betonte zum Abschluss Jan Beichel. „Wir bleiben dran!“ Erfreulich für die Veranstalter war die positive Rückmeldung der Teilnehmer: sie fanden die gezeigten Informationen (Ergebnisse des ersten Vereinsworkshops) interessant und bestätigten, dass die Veranstaltung ihre Zeit wert war.

Im Namen der Freien Wähler
Markus Bechler